Worauf Sie 2022 in Social Media achten sollten

Worauf Sie 2022 in Social Media achten sollten

Gastbeitrag von Philipp Reittinger, ZweiDigital

Das Jahr 2022 schreitet in langsamen Schritten voran. Auch dieses Jahr kommt für viele Social-Media-Manager:innen die Content-Planung und mit ihr die Frage: Was läuft in den sozialen Netzwerken? Philipp Reittinger, Geschäftsführer und Mitgründer der Social-Ad-Agentur ZweiDigital, nennt die wichtigsten Social Media Entwicklungen, die es dieses Jahr zu beachten gilt. Angefangen mit dem wohl wichtigsten Ereignis des Jahres …

Das Ende der Cookies und die Alternativen

Dieses Jahr wird mit der Abschaffung der überall eingesetzten Third-Party-Cookies begonnen. Das Tracking der Nutzer:innen und das Targeting von Werbemaßnahmen könnte also schwieriger werden. Alternativen verschieben den Fokus für beide Parteien – Publisher:in sowie Nutzer:in – auf gleichermaßen datenschutzkonforme wie auch wertschöpfende Ergebnisse. Sogenannte Identities treten zurzeit gegen Googles hauseigene FLoC-Technologie an. Viele Beobachter:innen äußern trotzdem bereits erste Zweifel an den neuen Technologien: Diese seien mit jetzigem Stand noch zu sammelwütig. Bis sich also ein neuer Standard fest etabliert, können viele Unternehmen die Möglichkeit nutzen, auf soziale Netzwerke als neuen Absatzkanal auszuweichen.

Der Aufstieg von Social-Commerce und das Social-Shopping

Die Möglichkeit, digitale und materielle Waren über Social Media zu verkaufen, nutzen die Unternehmen seit letztem Jahr zunehmend für sich. Von pandemiebedingten Einschränkungen nie betroffen, ist die Möglichkeit digital zu shoppen mittlerweile ein wichtiger Faktor im gesamten kommerziellen Sektor. Das Social Shopping führt diesen Gedanken nun weiter: Marken werben in den sozialen Medien und agieren damit maximal nah an ihrer Zielgruppe. Das Beste: User:innen auf Facebook, Instagram und Co. folgen ihren Lieblingsmarken in der Regel sogar vollkommen freiwillig.

2021 wurde also die logische Verbindung geschaffen, einen Kauf auch direkt über die jeweilige Plattform zu tätigen. Partnerschaften, wie bspw. die zwischen TikTok und Shopify, sprechen dafür, dass Unternehmen diesen Trend besonders ernst nehmen sollten. Gerade in Zeiten, in denen der digitale Verkaufskanal immer größeren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit vieler Unternehmen hat. Doch wie lassen sich Verkäufe über soziale Netzwerke effizient ankurbeln?

Zeitlich begrenzter Content und die Angst, etwas zu verpassen

“Blink and you’ll miss it” – so lautet die Devise, an die der nächste Trend anknüpft. Die pure Angst, etwas zu verpassen, wird durch Content geschürt, der nur für eine bestimmte Zeit online ist. Hier findet das Prinzip der Stories ideal Anwendung: Neben Gutscheincodes oder Links zu Landingpages mit Vorteilen für Kund:innen auch können über dieses Format spannende Ankündigungen zu neuen Produkten gemacht werden. Das Ergebnis: Die Bereitschaft, einer Brand in den sozialen Netzwerken zu folgen, wird ausgelöst. Die Follower-Zahlen steigen und dadurch auch die Brand Awareness. Die Nutzer:innen möchten auf Social-Media jedoch unterhalten werden – es gilt also, kreativ zu sein. Ein starres Bild mit Gutscheincode wird dieses Jahr nicht mehr genügen, um sich im Kampf um die Aufmerksamkeit durchzusetzen.

Videos und TikTok als Rising Star

Versuche von Facebook (Facebook Watch) und Instagram (IGTV), lange Videos in ihre Netzwerke zu integrieren, sind gescheitert. Kaum jemand spricht von einer wahren Alternative zu Googles YouTube, wenn es um ausführlichen Bewegtbild-Content geht. Netzwerke für Kurzvideos hingegen gehen durch die Decke.

Twitters “Vine” führte mit 7-sekündigen Clips das Kurzvideo erstmals ein. Die Pionier-Plattform wurde jedoch im Jahre 2016 eingestellt. An dieser Stelle stehen heute die (Kurz-)Videofunktionen von Facebook, Instagrams Reels & Co., mit TikTok als einziges führendes Netzwerk, dass sich ausschließlich auf das Kurzvideo begrenzt. Die Nutzerzahlen des Letzteren sprechen eine eindeutige Sprache: Es lohnt sich für 2022 eine gesonderte Strategie für TikTok zu entwickeln – vorausgesetzt, dass sich hier die richtige Zielgruppe versammelt. Gut zu wissen: Die Zusammenarbeit mit verschiedenen, bereits etablierten Creators und Influencern kann für schnelles Wachstum auf dem noch relativ neuen Kanal sorgen.

Creators und der Shift zu Mikro-Influencer:innen

Die Influencer-Werbung wird erwachsen. Längst buhlen Unternehmen nicht mehr nur um die Stars und Sternchen. 2021 wurden vermehrt Kooperationen mit kleineren Creators geschlossen. Der Grund: Durch spezielle Nischen, die Mikro-Influencer bedienen, lassen sich Zielgruppen viel genauer erreichen, was zu weniger Streuverlusten und zu umso mehr Leads bzw. Umsätzen führt.

Nehmen sich Unternehmen etwas Zeit, passende Mikro-Influencer zu finden, profitieren davon beide Seiten. Die Zusammenarbeit mit Influencern alleine wird Brands als Botschaft der Kundennähe nicht genügen. Durch die schnelle Informationsverarbeitung, die den User:innen mittlerweile im Blut liegt, ist es noch wichtiger, proaktiv “hinzuhören” – und zu analysieren, was mit dem eigenen Firmennamen in den sozialen Netzwerken geschieht.

Social Listening und Kundenservice

Nichts neues: Social Media Manager:innen sollten relevante Hashtags und Keywords genau im Auge behalten. Nur so kann ein Unternehmen auf Kritik, Lob und User-generated Content sofort reagieren. Im Umkehrschluss bekommen Follower:innen dadurch nicht nur Feedback, sondern auch glaubhaft vermittelt, dass sie der Marke wirklich etwas bedeuten. Der dahinter steckende Gemeinschaftsgedanke ist seit Beginn der Pandemie ein wichtiger Faktor für Corporate und Nutzer:innen.

Nicht nur die reine Interaktion, sondern auch der Kundenservice hat im letzten Jahr eine Revolution erfahren. Die Messenger-Funktionen der sozialen Netzwerke bieten hier mittlerweile genügend Werkzeuge. Auf diesem Weg können schließlich, wie in einer Mail, Fotos angehängt und so After-Sales-Prozesse wie bspw. Reklamationen oder Nachfragen geklärt werden. Doch für seine Kunden erreichbar, ja nahezu greifbar zu sein, könnte 2022 eine noch ganz andere Bedeutung bekommen.

Das Metaverse und seine Mitbewerber

Meta ist nicht nur der Name hinter Facebook, Instagram und WhatsApp. Mit der Übernahme von Oculus im Jahre 2014 sicherte sich das Unternehmen, damals noch Facebook, ein Ticket in die virtuelle Zukunft. 2022 löst Meta das Ticket nun ein. Eine zweite, alternative Realität, in der Nutzer:innen sich treffen können, ist in den USA und Kanada schon jetzt als “Horizon Worlds” betretbar. Was ist aber ein Markt ohne Wettbewerb?

Mitbewerber von Metas Lösung gehen verschiedene Wege, um ebenso ihre eigenen Welten zu schaffen. Während Nutzer:innen Horizon Worlds im dreidimensionalen Raum in der virtuellen Realität frei erkunden, können sie bspw. in “Axie Infinity” zweidimensionale Kreaturen gegeneinander antreten lassen oder im “Sandbox Game” ein eigenes Areal frei bebauen und andere Nutzer:innen zu Besuch einladen.

Unternehmen werden in diesem Jahr also auch die virtuelle Realität als Absatzkanal für sich nutzen können. Neue Kleidung für die Avatare der Nutzer:innen, gebrandete Areale oder Hotspots – nur einige der Möglichkeiten, die sich im Zuge virtueller Werbung bald auftun könnten.

Fazit: Die Zukunft ist sozial und kommt in großen Schritten

Szenarien aus Science-Fiction Filmen wie “Welt am Draht” (1973) oder “Ready Player One” (2018) erhalten nun Einzug in unsere Welt. Der Kern der jüngsten Entwicklungen liegt jedoch ganz woanders: im Bedarf nach sozialer Interaktion nach nun schon zwei Jahren Pandemie. Hier spielt nicht nur die zwischenmenschliche Ebene, sondern auch das Verhältnis zwischen Unternehmen und Konsument:innen eine große Rolle. Demnach gilt: Brands sollten die bewährten Social-Media-Touchpoints nutzen und ihre Entwicklungen dabei verstärkt beobachten. Gerade jetzt, wo neue und zukunftsweisende Arten entstehen, miteinander zu kommunizieren.


Über Philipp Reittinger
Philipp Reittinger ist Geschäftsführer von ZweiDigital und absoluter Social-Media-Profi. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt baute er zunächst den Bereich App-Marketing bei Shopgate auf und verantwortete bei Vier für Texas das Thema Performance Marketing, ehe er mit Andreas Arndt 2018 ZweiDigital gründete. Die Social-Ads-Agentur ZweiDigital aus Frankfurt entwickelt für Kund:innen wie Connox, Waterdrop, Longines und SportSpar individuelle Performance-Kampagnen auf Facebook, Instagram, LinkedIn, Pinterest und TikTok.

Über ZweiDigital
ZweiDigital ist ein junges Team aus Social-Ads-Expert:innen mit Sitz im Herzen von Frankfurt. Die Mission der Agentur, die 2018 von Philipp Reittinger und Andreas Arndt gegründet wurde: die Sichtbarkeit von Marken und Unternehmen aus dem B2B- und B2C- Umfeld im Rahmen performanter Kampagnen auf Facebook, Instagram, LinkedIn, Pinterest und TikTok stärken und auf diese Weise messbar zu ihrem Business-Erfolg beitragen. ZweiDigital beschäftigt bereits zwei Jahre nach der Gründung 18 Mitarbeiter:innen und arbeitet für Kunden wie Connox, Waterdrop, Longines und SportSpar. Im vergangenen Jahr gelang es ZweiDigital, seinen Umsatz um 340 Prozent zu steigern.

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