Adobe Firefly, Midjourney und Co.: KI-Bildgeneratoren eröffnen völlig neue Möglichkeiten

Adobe Firefly, Midjourney und Co.: KI-Bildgeneratoren eröffnen völlig neue Möglichkeiten

Visuelle Elemente spielen eine zentrale Rolle in der Content-Erstellung. Sie ermöglichen es Unternehmen und Marketingakteuren, Emotionen, Wissen und Informationen zielgruppengerecht und anschaulich zu verpacken. Bei der Erstellung und Bearbeitung von Bildern kommen inzwischen verstärkt KI-Technologien zum Einsatz. KI-Bildgeneratoren haben das Potenzial, die Art und Weise, wie mit Bildern umgegangen wird, grundlegend zu verändern. Sie können wesentlich dazu beitragen, die Prozesse zu beschleunigen, die zuvor Minuten oder sogar Stunden in Anspruch genommen haben.
KI-Tools als Innovationstreiber in der Visualisierung
Die Fähigkeit, Bilder quasi „aus dem Nichts“ zu generieren, macht KI-Bildgeneratoren zu einem mächtigen Werkzeug im Grafikdesign. Ihr Einsatz erstreckt sich über diverse Anwendungen, wie der Erstellung künstlerischer Werke und Grafiken sowie anderer visueller Inhalte. Besonders hervorzuheben ist ihre Fähigkeit, Bilder mit einer Präzision und Detailgenauigkeit zu erstellen, die mit herkömmlichen Methoden oft schwer zu erreichen sind. Diese Eigenschaft ist insbesondere für Marketingzwecke von großer Bedeutung, wo ansprechende und hochqualitative Bilder entscheidend sind, beispielsweise bei Werbebannern und Social-Media-Posts. Darüber hinaus bieten die Software-Tools umfangreiche Bearbeitungsfunktionen. Sie können nicht nur neue Bilder erstellen, sondern auch bestehende Bilder bearbeiten und verändern oder völlig neue Varianten erstellen lassen. Unter den KI-Bildgeneratoren haben sich inzwischen einige als besonders leistungsfähig herausgestellt:
Midjourney sticht durch seinen einzigartigen Fantasy-Stil hervor und ist das bekannteste Tool. Nutzer können Bilder durch Texteingabe und auf Basis selbst hochgeladener Bilder generieren, die realistisch oder künstlerisch sind. Die Interaktion erfolgt über einen Discord-Server.
Dall-E 3 von OpenAI ist die neueste Version von DALL-E und bietet ebenfalls eine sehr gute Bildqualität. Die Funktion ist mittlerweile unter anderem direkt in ChatGPT integriert. Allerdings wird hier streng zensiert und jedes erzeugte Bild mit einem unsichtbaren Wasserzeichen versehen.
Adobe Firefly eignet sich besonders gut, um bestehende Bilder zu erweitern. Es ist sowohl als eigenständiges Produkt als auch integriert in Adobe-Programmen, wie zum Beispiel Adobe Illustrator, Photoshop oder Premiere verfügbar, was es für professionelle Mediengestalter besonders attraktiv macht.
Stable Diffusion erzeugt ebenfalls schnell und einfach großartige Bilder auf der Basis von Texteingaben.
Weitere erwähnenswerte Software in diesem Kontext ist beispielsweise Starry AI, DreamStudio, DeepAI, Jasper Art oder Canva.
Techniken in der KI-basierten Bildgestaltung
Die Einführung von KI hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsweise im Bereich der Bildbearbeitung, indem sie standardisierte Aufgaben automatisieren kann. Durch den Einsatz bildgenerierender KI-Tools können Unternehmen und Marketer mit dem richtigen Prompting im Handumdrehen Bilder erstellen, die genau ihren Vorstellungen entsprechen, ohne dabei auf umfangreiche Ressourcen zurückgreifen zu müssen. Die Grafikerinnen und Grafiker selbst haben so mehr Zeit, um sich anspruchsvolleren Aufgaben zu widmen und so ihren kreativen Output zu verbessern.
KI bietet sich für verschiedenen Aufgaben an, neben der Bildneuerstellung zum Beispiel zur Bildverbesserung. Unschärfen, Störungen oder Bildrauschen können mithilfe der Tools in Sekundenschnelle korrigiert werden. Auch komplexere Bearbeitungen wie das Ergänzen oder auch Entfernen von Objekten aus Bildern, das Anpassen von Farben oder das Hinzufügen von Effekten ist mit der Software möglich. Dabei kommen mittels KI verschiedene innovative Techniken zum Einsatz:
Inpainting ist eine Technik, bei der Bildteile ausgetauscht werden können, beispielsweise um Fehler zu korrigieren. Das funktioniert durch das Markieren des entsprechenden Bildbereichs und eines Textprompts an die KI mit den gewünschten Änderungen.
Outpainting ist die Erweiterung eines bestehenden Bildes. Die KI macht einen Vorschlag, wie sich das Bild über den Bildrand hinaus gestalten könnte.
Bei der Bildmanipulation ist es möglich sich mit der „image to image“-Funktion anhand eines vorhandenen Bildes ein neues oder ähnliches erstellen zu lassen.
Auch die Hintergrundentfernung und das Generieren eines neuen Hintergrunds ist mittels KI in kürzester Zeit erledigt.
Mit Upscaling, auch Super-Resolution genannt, lässt sich die Bild-Auflösung bei gleichbleibender Bildqualität erhöhen – ohne Unschärfe oder Verpixeln.
Der Stiltransfer macht es möglich, den Stil eines Bildes zu ändern oder auf ein anderes Bild anzuwenden.
Beim Einfärben von Bildern, beispielsweise von Schwarz-Weiß-Fotos, analysiert die KI zunächst das Bild und macht einen Vorschlag, welche Farben für ein realistisches und farbechtes Bild infrage kommen könnten.
Anwendungsbereiche von KI am Beispiel von Photoshop, Illustrator und Midjourney
Die Anwendungsbereiche von KI-Bildgeneratoren in der Praxis sind weitreichend. Adobe Photoshop, eine der führenden Bildbearbeitungssoftware, integriert KI-gestützte Funktionen wie „Generatives Erweitern“ und „Generative Füllung“. Diese erlauben es, Fotos in beliebiger Richtung zu erweitern und Bildkompositionen durch einfache Texteingaben zu kreieren oder zu modifizieren. So können beispielsweise fehlende Bildinhalte ergänzt oder unerwünschte Elemente entfernt werden, was zuvor einen deutlich höheren manuellen Aufwand erforderte.
Adobe Illustrator, eine professionelles Grafikdesign-Tool aus dem Hause Adobe Systems, ist auf die Erstellung von Vektorgrafiken spezialisiert. Mithilfe der Software können Bilder in unterschiedlicher Größe skaliert werden, ohne dass die Bildqualität darunter leidet. Sie eignet sich speziell für das Kreieren von Illustrationen, Logos, Typografien oder Grafiken – sei es für Webdesign oder Print. Mit der Funktion „Generative Neufärbung“ generiert die KI eine Vorschau verschiedener Farbvariationen, was in der Produktverpackung und im Grafikdesign von großem Nutzen ist.
Der Text-zu-Bild-Generator Midjourney bietet zahlreiche Features für das Erstellen und Bearbeiten von Bildern. Basierend auf spezifischen Textprompts können Nutzer mithilfe der KI hochauflösende Bilder erzeugen, wie zum Beispiel Fotos, Zeichnungen oder Gemälde. Mit dem Befehl „/imagine“ schlägt der KI-Bildgenerator vier Bilder vor, die sich im Anschluss überarbeiten und erweitern lassen. Es besteht zudem die Option, eine eigene Bilddatei hochzuladen und mit Textprompts nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen zu verändern. Ebenfalls praktisch ist die Funktion „/blend“, mit der zwei unterschiedliche Bilder hochgeladen und miteinander kombiniert werden können. Bei der Nutzung von Midjourney empfiehlt es sich jedoch die Prompts auf Englisch zu formulieren, da diese von der KI besser verstanden werden und dadurch präziser sind.
Praxisbeispiel: Stimmungsbilder erstellen mit Produkten
Im Bereich der Produktfotografie bieten KI-Bildgeneratoren besonders für E-Commerce-Unternehmen mit begrenztem Budget große Vorteile. In der Regel ist der übliche Prozess sehr aufwendig und teuer. Ein Konzept wird erstellt, ein Fotograf benötigt und das Bild im Anschluss professionell bearbeitet. Mit den KI-Tools kann sich dieser Ablauf vereinfachen. So lässt sich beispielsweise nach Upload ein Bild von einem Produkt vor einem beliebigen Hintergrund darstellen, ohne dass ein Fotoshooting notwendig ist. Beliebte Tools wie Pebbely, Zyng, Flait.ai, CreatorKit, Magic Studio und Unbound kommen für das Erstellen von ansprechenden Produktbildern mit verschiedenen Funktionen, aber auch unterschiedlichen Qualitätsstufen daher. Häufige Probleme sind die fehlerhafte Platzierung des Produkts, unbrauchbare Hintergründe oder überflüssige Elemente. Mit einem fortschrittlichen Tool wie Unbound, das hochwertige Hintergründe enthält, lassen sich jedoch erfahrungsgemäß sehr gute Ergebnisse bei der Platzierung des Produkts und Schattenerstellung erzielen.
Insgesamt ermöglichen KI-Bildgeneratoren eine größere Flexibilität und Effizienz in der Bildgestaltung. Sie vereinfachen und beschleunigen nicht nur bestehende Prozesse, sondern eröffnen neue kreative Potenziale. Grafikerinnen und Grafiker erhalten mit den neuen Möglichkeiten eine breite Palette an technischen Werkzeugen, die ihre tägliche Arbeit enorm erleichtern kann. Dies führt aktuell und künftig zu einer großen Veränderung, wie visuelle Inhalte erstellt und präsentiert werden.
Allerdings ist bildgenerierende KI auch mit einigen Herausforderungen verbunden, die es zu berücksichtigen gilt. Erfahrenes und gut ausgebildetes Grafik-Fachpersonal kann Künstliche Intelligenz in absehbarer Zeit daher nicht ersetzen, wenn es um die Gestaltung professioneller und hochwertiger Bilder geht. Nicht nur, dass die Qualität der generierten Bilder nicht immer perfekt und konsistent ist und gegebenenfalls nachgebessert werden müssen. Auch die ethischen und rechtlichen Dimensionen bei der Nutzung der KI-Tools sind noch nicht vollständig geklärt. Das betrifft unter anderem das Erzeugen von Bildern, die die Privatsphäre, Urheber- und Persönlichkeitsrechte oder die Wahrhaftigkeit von Personen oder Informationen verletzen oder gefährden können. Umso wichtiger ist ein verantwortungsbewusster und respektvoller Umgang mit den kreierten Bildern, insofern die Quellen der Bilder im besten Fall transparent gemacht werden.
Über den Autor
Hartmut Deiwick ist CEO der Löwenstark Digital Group. Die Full-Service-Agenturen-Gruppe entwickelt und betreut Online Marketing Kampagnen in den Bereichen SEO-, SEA-, Marketplace Marketing, Affiliate-Marketing-, E-Mail-Marketing und Social Media für Kunden aller Branchen. Darüber hinaus gehören Reputationsmanagement und Influencer-Marketing zum Portfolio der Löwenstark-Gruppe.

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