Von Boomer zu Zoomer – Zeitgemäßes Marketing für eine Generation, die mehr will.

Von Boomer zu Zoomer – Zeitgemäßes Marketing für eine Generation, die mehr will.

Gastbeitrag von Nadine Dlouhy

Die Generation Z macht etwa ein Drittel der Weltbevölkerung aus und verfügt daher über immense Kaufkraft. Dennoch wissen viele Unternehmen nicht, wie sie die Gen Z am besten ansprechen können, denn, die Erwartungen an Marken und Co. übersteigen die bloße Sympathie. Gesellschaftspolitische Themen wie Klimawandel, Rassismus und Tierschutz haben einen besonders hohen Stellenwert, zudem ist ihnen die Vernetzung sowie die Partizipation an gesellschaftlichen Diskursen wichtig. Die sozialen Medien bieten hierfür die richtigen Plattformen. Dennoch hinken hier immer noch viele Unternehmen hinterher und gehen dem Projekt Social Media nur halbherzig nach. Es werden viele Angebote umgesetzt, aber Reichweite wird zu wenig generiert, da das Gesamtkonzept fehlt. Gerade dieses ist aber entscheidend, denn: Ein bisschen schwanger geht nicht, ein bisschen Social Media auch nicht.

Doch wie gelingt es, Unternehmen Orientierung und Vertrauen in Zeiten der Informations- und Inszenierungsflut zu vermitteln und eine (krisen)starke Marke mit dem WANTED-Gen aufzubauen? Die Antwort ist kurz: Image. Macht. Erfolg. Doch der Weg dahin bedeutet kontinuierlich strategische Arbeit hin zu einem Kommunikationskonzept, welches folgende Werte vermittelt: Vertrauen, Orientierung & Sicherheit.

Identität & Image: Authentizität ist die neue Ehrlichkeit.

Die Erfahrung zeigt, in die eigene Identität, das eigene Image zu investieren, zahlt sich über die Jahre hinweg in vielerlei Hinsicht aus. Ob Kundenbindung, -neugewinnung, Wettbewerbsvorteil: eine Identität, die über die Symbolik vermittelt wird, ist oft der erste sichtbare Kontakt, den ein potentieller Kunde mit einem Unternehmen hat. Und wenn in diesem Kontext über Marktmacht gesprochen wird, muss auch über Markenmacht gesprochen werden. Und da die Symbolik ein elementarer Bestandteil davon ist, stellt sich die Frage, wie mächtig ist Ihre Symbolik (Ihre Wahrnehmung nach außen)?

Die Unternehmensidentität braucht eine Seele, eine DNA und wertvolle Attribute, die transportiert werden können – dabei ist es sinnvoll, im Vorfeld zu prüfen, was die eigenen Ziel- oder Bezugsgruppen suchen und was sie brauchen, um eine Kaufentscheidung zu treffen. Eine wahrhaftige (ob positive oder negative) Wahrnehmung ist ein langwieriger Prozess und bedarf einer kontinuierlichen Identitäts- und Imagepflege. Wichtig ist eine glaubhafte beziehungsweise authentische Markenidentität zu schaffen – wofür steht die Marke? Und ist das, was die Marke ausmacht, für den Kunden auf einen Blick ersichtlich

Kommunizieren und leben Sie Ihre Unternehmenswerte und Haltung verständlich und authentisch.

Sie sind nicht „irgendwer“, also präsentieren Sie sich auch nicht „irgendwie“. Das gilt auch für Ihr Unternehmen. Die meisten Unternehmen reden über Professionalität – verfügen aber nicht darüber. Eine starke Unternehmenshaltung erfordert eine klare Kommunikation, und zwar in erster Linie mit Klarheit für sich. Kommunikation beginnt bei einem selbst. Immer. Das Ergebnis: Authentizität. Und diese gibt wichtige Orientierung – nach innen, wie nach außen.

Erfolgreiche Haltung in einer digitalisierten Welt.

Die Digitalisierung eines Unternehmens sagt in erster Instanz etwas über die Haltung eines Unternehmens aus. In Zeiten der Digitalisierung müssen sich die Unternehmen dringender denn je auf ihre Stärken-DNA besinnen. Denn in einer Zeit, in der wir durch Emojis fühlen, „Danke Alexa“ sagen und nicht „Danke Schatz“, Siri fragen und nicht Mama, muss es wieder mehr „menscheln“.

Gelebte Werte entwickeln eine Unternehmenskultur und schaffen Fakten in Umsatz-Fragen Ihres Unternehmens.

Machen Sie sich bewusst, man kann nicht nicht kommunizieren. Entweder gut oder schlecht. Unternehmenshaltung wird gefördert durch die Summe unserer Potentiale, der Intelligenz diese in den Markt und die Herzen der Menschen zu platzieren. Zeigen Sie Persönlichkeit und schärfen Sie die Wahrnehmung und den Wert Ihres Leadership-Brands. Die eigene Führungspersönlichkeit als Zugpferd und Identifikationfaktor für eine neue und gelebte Unternehmenskultur zu nutzen ist intelligent und immer erfolgreich.

Anwesenheit ist keine Arbeitszeit, das gilt auch für die Geschäftsführung bzw. auch für die Webseite, den Shop & Co. Unverzichtbar ist ein relevanter Content und zwar für die Zielgruppe, den Kunden. Die Mehrheit der Unternehmen kommt immer noch viel zu häufig von der Produktseite. Doch diese bedeutet letztendlich keinen starken Mehrwert für den Kunden. Werden Sie daher vom Unternehmensbewohner zum Unternehmensgestalter. Die Unternehmen laufen in Zeiten von höher, schneller und weiter immer mehr in die Gefahr beliebig und austauschbar zu sein. Dies erhöht den Zugzwang, immer wieder neue Innovationen zu entwickeln und zu etablieren, um im Markt bestehen zu können. Letztendlich erfordert es neue Kompetenzen.

Kommunikation ist keine Einbahnstraße.

Nutzen Sie z.B. die Kommunikation Ihrer Werte als Alleinstellungsmerkmal und bauen Sie damit Ihren Wettbewerbsvorteil aus – nach innen wie nach außen. Denn auch bei dem Thema Employer-Branding ist die Haltung des Unternehmens wichtig. Immer mehr junge Arbeitskräfte schauen weniger auf das Gehalt als auf den Spirit des Unternehmens, für welches sie in Zukunft arbeiten werden. Sie möchten sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren können. Traurige Zahlen belegen, dass ca. 70 % der Angestellten bereits gedanklich bei ihrem aktuellen Arbeitgeber gekündigt haben. Warum ist das so? Den Menschen fehlt es an Zugehörigkeit, Identifikation – schlichtweg an Haltung. Überall, wo es um Kommunikation geht, sind Persönlichkeiten gefragt. Egal, ob es die Kundengewinnung oder die Mitarbeiterbindung (Employer-Branding) betrifft, die Kommunikation ist ein relevanter Erfolgsfaktor. Unternehmenswerte bilden dabei wichtige Handlungs- und Entscheidungsgrundlage für alle Mitarbeiter.

Die mächtigen Vorteile der Unternehmenswerte:

  1. Steigerung der Marktwahrnehmung nach innen und außen.
  2. Positive Beeinflussung der Mitarbeiterzufriedenheit.
  3. Steigerung der Unternehmensperformance, Innovationen.
  4. Stärkung von Loyalität und Bindung der wichtigen Mitarbeiter an das Unternehmen.
  5. Schaffen einen starken Zusammenhalt und ein solides Gefüge in Krisenzeiten.

Auch digital gilt: Think smart. Think human.

Unternehmen müssen sich wieder darauf besinnen und verstehen, was uns Menschen eigentlich ausmacht: Was motiviert und begeistert uns Menschen? Wie bauen Sie Beziehungen zu Menschen auf, die selbstbestimmt mit ihren Emotionen umgehen? Diese Frage kann nur auf Grundlage gemeinsamer Werte und wechselseitigen Vertrauens beantwortet werden. Das Ergebnis: Loyale Kunden und Markenbotschafter.

Sie haben eine sinnvolle Strategie und wertvolle Inhalte? Jetzt benötigen Sie nur noch das Vertrauen Ihrer Zielgruppe. Um dieses zu gewinnen, müssen Sie Ihre Zielgruppe gut kennen und gleichermaßen signalisieren, dass Sie sie auch ernst nehmen. Nur wer ein offenes Ohr für sein Publikum hat und auf sein Anliegen mit messbaren Mehrwerten reagiert, schafft positive Markenerlebnisse und fördert nachhaltig das Vertrauen zum eigenen Unternehmen.

Die Königsdiziplin: Erhöhung der Reichweite beutetet Kundengewinnung für morgen.

Das Ziel: Zielgruppen-Bindung durch emotionale Souveränität. In unserer durchrationalisierten Wirtschaft spielen Emotionen eine besonders wichtige Rolle. Als wichtigster Treiber unseres menschlichen Handelns beeinflussen sie unsere Kaufentscheidungen hochgradig.

Die wenigsten Unternehmen haben es verstanden – die Verkäufermärkte sind zu Käufermärkten geworden. Fakt ist, dass in einem immer härter umkämpften Markt mit Preis- und Produktgleichheit das Image einer Marke, eines Unternehmens, aber auch von Menschen immer mehr zur alles entscheidenden Wirtschaftskraft wird. Das heißt im Klartext, dass Konsumenten immer weniger das Produkt als vielmehr das Gefühl kaufen, das a) beim Kauf entsteht oder b) durch das Produkt erworben wird. Die meisten Unternehmen denken von Ihrem Produkt aus und haben wenig Verständnis für Ihre Zielgruppe. Manche mögen hier vehement widersprechen, ignorieren dabei aber die Realität, dass Märkte stets in Bewegung sind und sich neu sortieren – und wo Märkte sich verändern, tun es auch ihre Zielgruppen.

FAZIT: Der Fisch stinkt vom Kopf! Denn eine erfolgreiche Marken- und Unternehmensführung gestaltet mit einer wertvollen und innovativen Unternehmenskultur die eigene Zukunft – offline wie online.

Autorin:

Nadine Dlouhy ist mehrfach ausgezeichnete Top-Expertin für strategische Markenentwicklung und Positionierung. Als CEO der BrandLite GmbH unterstützt sie Unternehmen dabei, Marken digital sichtbar und erlebbar zu machen. Zudem ist sie als Dozentin an der Hochschule Fresenius University of Applied Science tätig – ihre Schwerpunkte liegen hier mitunter im Bereich „Digitale Innovation“ und „Strategisches Management“.Mit Ihrem Buch „Think Innovation – der Management-Ratgeber“ ist sie Amazon-Bestseller-Autorin und zählt zu den Top10 Coaches in D/A/CH. Regelmäßig wird Nadine Dlouhy von renommierten Medien, wie z.B. N-TV, FOCUS, W&V, WDR u.v.m. als Expertin interviewt.

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